Das Spiel mit Fortuna faszinierte und begeisterte die Menschheit seit jeher, von den frühen Würfelspielen der Antike über den Eroberungszug historischer Glückspiele in die USA, von den Raddampfern des Mississippi aus nach Las Vegas, bis hin zu den modernen Casinos heute, ganz gleich ob landbasiert oder online. Doch wie entstand „Gambling“ eigentlich und welche Spiele gibt es bereits seit Anbeginn?
„Alea iacta est“ – man braucht kein Latein zu kennen, um zu wissen, dass Julius Cäsar mit dem Ausruf „die Würfel sind gefallen“ die Entscheidung traf seine Truppen über den Fluss Rubikon von Italien nach Gallien zu schicken und damit einen Krieg begann. Das Würfeln um Geld war demnach bereits im alten Rom bekannt und populär, wenngleich offiziell verboten. Wer beim Glückspiel erwischt wurde, musste mit deftigen Strafen rechnen, die weitaus höher lagen als die zu erwartenden Gewinne. Die alten Römer ließen sich davon jedoch nicht abschrecken und erfanden Spielechips, um sich beim ertappt Werden darauf hinauszureden, dass man gar nicht um Geld spielte. Auch wenn heute das Zocken weitgehend legal ist, ist das antike Konzept der Chips geblieben und heute noch fester Bestandteil der Casino-Kultur.
Damals wurde vor allem mit aus Knochen hergestellten Würfeln gespielt, vor allem im Bereich des altrömischen Circus, bis zu echten Casinos war der Weg noch weit. Das erste richtige Spielhaus wurde 1638 in Venedig unter dem Namen „Il Ridotto“ eröffnet, und auch das Wort „Casino“ selbst entstand zu dieser Zeit und bedeutet so viel wie „ein kleines Haus“ – etymologisch basierend auf der Tatsache, dass Glückspiel am Anfang nur in Privathäusern stattfand.
In vielen europäischen Ländern, in denen Casinos aufkamen, ergab sich vom Mittelalter bis in die Renaissance ein Konflikt zwischen der Frivolität des Glückspiels und den sakralen Bestimmungen der Kirche, die diese Form der Unterhaltung gern kriminalisierte. In Italien musste „ll Ridotto“ bald geschlossen werden, und auch die Monarchen im Frankreich des 19. Jahrhundert versuchten vehement das Glückspiel zu verbieten. Napoleon Bonaparte erlaubte es 1806 nur in den offiziellen Spielhäusern des Pariser Palais Royale, König Louis-Philippe I. verbot es dann gänzlich im Jahr 1837. Die Popularität der traditionellen Casinospiele wie Bakkarat, Roulette und der ursprünglichen Form von Black Jack war jedoch nicht länger aufzuhalten und verbreitete sich nicht nur quer über Europa, sondern auch mit den ersten Siedlern nach New Orleans und auf die Raddampfer des Mississippi.
Bakkarat gilt als das älteste Casino-Spiel
Erstaunlich ist, dass sich die Regeln dieser Klassiker von den ersten Spielhäusern bis heute zu den erfolgreichen Online-Casinos kaum verändert haben. Bakkarat gilt als das älteste, noch heute in Spielbanken beliebtes Glückspiel, eine ursprüngliche Version soll um 1400 in Italien entstanden sein und sich von dort nach Frankreich ausgebreitet haben. Interessant ist, dass Bakkarat in seiner heutigen Version aus Kuba stammt, wo es unter dem Namen Punto Banco gespielt wurde. Von dort gelangte Bakkarat nach Großbritannien wie auch in die USA. Diese Version, da leicht zu erlernen, wird heute noch in zahlreichen Casinos angeboten, aber auch die abgewandelte und etwas schwierigere Variante „Chemin de Fer“ wird gelegentlich gespielt und gelangte durch James Bond zu großer Beliebtheit, der dieses Casino-Spiel am liebsten spielte, was natürlich auch in diversen Filmszenen zu sehen ist. Die dritte Variante „Baccarat Banque“ ist heute vor allem in französischen Casinos verbreitet.
Die Entstehung von Black Jack
Black Jack soll auf spanische Ursprünge zurückgehen und auf die Urversion „Ventiune“, die zum ersten Mal um 1600 erwähnt wurde, und zwar von Miguel de Cervantes, dem Autor von Don Quijote. Der direkte Vorfahre von Black Jack ist jedoch das französische „Vingt-et-un“, das über die ersten Siedler in die USA gelangte, wo es anfänglich nur als „21“ bekannt war. Der Name Black Jack war eine schlaue Werbeaktion von Casinobetreibern in Vegas, die mit einer Promotionsaktion mehr Zocker zum damals recht unbekannten Spiel locken wollten: Wer in der ersten Runde ein Pik Ass und einen schwarzen Buben (Black Jack), also entweder Kreuz oder Pik, auf der Hand hatte, gewann mit einer Quote von 10:1. Mittlerweile gibt es zahlreiche Theorien darüber, zu welchem Maße Black Jack mit schlauer Berechnung gewonnen werden kann. Legendär ist mittlerweile das MIT Team, gegründet von Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT), das sich vom Ende der 70er Jahre bis in die 90er Jahre mit schlauem Kartenzählen bereicherte – einem System, mittels dem sich die Wahrscheinlichkeit der noch im Stapel verbliebenen Karten berechnen und das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden ließ. Das MIT-Team stieg über die Jahre auf bis zu 70 Mitgliedern an und konnte sogar zahlungskräftige Investoren an Land ziehen, die mit 250% Rendite ihrer Investition pro Jahr rechnen konnten – bis sich das Team um 1993 endgültig auflöste.
Poker – Spiel der Mafiabosse und Gentlemen
Poker hatte lange Zeit einen recht zweifelhaften Ruf – bekannt aus Mafiafilmen und als „Gaunerspiel“, das metaphorische „Ass im Ärmel“ wie auch das „Pokerface“ trugen diesem Image Rechnung. Poker stammt vom französischen Spiel „Poque“ ab und wurde mit den ersten Siedlern in die USA gebracht, wo es vor später auf den Raddampfern große Beliebtheit fand. Heute streiten sich professionelle Spieler und Wissenschaftler gleichermaßen um die Frage, ob Poker überhaupt ein Glücksspiel, oder vielmehr ein Strategiespie sei. Die Tatsache, dass es von Computer gewonnen werden kann und erfahrene Spieler der Berechnung nach häufiger gewinnen, lässt vermuten, dass mehr Geschick als Glück im Spiel ist, zu welchem Anteil, und ob dieser wesentlich genug ist, um es nicht länger als Glückspiel zu werten, darüber ist man sich nach wie vor nicht einig. Gewiss ist, dass zum Poker gute Beobachtungsgabe wie auch psychologisches Geschick gehört, um die Bluffs und das Pokerface der Gegner entlarven und diese durch die eigene zur Schau gestellte Gelassenheit in die Irre zu führen.
Europäisches und amerikanisches Roulette
Auch Roulette ist aus den Spielbanken Europas nicht wegzudenken und gilt als eines der ältesten Casino-Spiel, das sich ursprünglich in Paris entwickelte, damals mit 36 Zahlfächern sowie der Null und Doppel-Null. Das heute als europäisches Roulette bekannte Rad mit nur einer Null entstand jedoch in Deutschland, als Mitte des 19. Jahrhunderts ein Hamburger Casino den Reiz für die Kunden erhöhen wollte und mit nur einer Null im Spiel einen geringeren Hausvorteil für sich behielt. Das heutige „amerikanische Roulette“ ist hingegen die ursprüngliche Form mit zwei Nullen – die Casinobetreiber dort wollten einfach nicht auf ihren höheren Hausvorteil verzichten.
Die Entwicklung von Online-Casinos Mit dem technischen Fortschritt, zunächst dem Aufkommen des Internets und später mobiler Apps, verlagerte sich das Spielgeschehen immer mehr in den Online-Bereich. Auch landbasierte Casino besitzen heute oft elektronische Versionen der klassischen Spiele und sparen so am Personal. Online sind derzeit neben Casino-Live-Streams auch Slot-Maschinen extrem beliebt – leicht zu erlernen und ein Zeitvertreib, der ebenso unterhaltsam wie gewinnbringend sein kann. Unzählige Anbieter locken mit Willkommensboni und Freispielen neue Kunden an, zudem treffen diese Maschinen mit tollen Grafiken, faszinierendem Sound und endlosen verschiedenen Themenbereichen jeden Geschmack. Seit Sommer 2021 ist mit Inkrafttreten des neuen Glückspielstaatsvertrags das Lizenzieren von Online-Casinos sowie das Zocken im Internet auch in Deutschland – bisher ein legaler Graubereich – unter Einhaltung konkreter Regeln offiziell erlaubt. Glückspiel im WWW ist hierzulande schon lange populär, bisher standen die Server allerdings in Ländern mit liberaler Gesetzgebung, wie Malta, Gibraltar oder die britische Isle of Man. Mit dem neuen Staatsvertrag sind sicherlich auch die Zweifel der letzten Skeptiker ausgeräumt. Wenngleich landbasierte Casinos fortbestehen und zu einem geselligen Abend in eleganter Atmosphäre einladen werden, kann man nun auch bequem von der heimischen Couch aus oder von jedem erdenklichen Ort übers Smartphone Unterhaltung und Nervenkitzel finden wie auch möglicherweise große Gewinne verbuchen