„Reich mir mal die Butter!“ Viele Paare schweigen sich leider nur noch an und können nicht mehr über tiefgehende Fragen und Themen reden. Klagst auch du über eine fehlende Kommunikation in der Beziehung? Jetzt findest du endlich die Lösung, wenn man mit dem Partner nicht reden kann.
In diesem Artikel stelle ich dir die 5 Stufen der Kommunikation vor. Sie reichen von einer oberflächlichen Kontaktaufnahme bis hin zu einem vertrauensvollen, innigen Austausch der Gefühle und Gedanken.
Wenn du es schaffst, diese hohe Stufe zu erreichen, in der du dich liebevoll und vertraulich mit deinem Partner besprichst, dann wirst du deine Beziehung massiv verbessern.
Dass du diesen Artikel liest, ist der erste und wichtige Schritt dazu.
5 Stufen der Kommunikation
Stufe 1: Floskeln
Auf dieser Stufe der Kommunikation finden oberflächliche Gespräche statt und es fallen Fragen wie „Wie geht es dir?“, „Was hast du so gemacht?“ oder „Wie ist das Wetter?“
Die meisten unserer Begrüßungen und Abschiedsfloskeln, insbesondere im Vorbeigehen, verlaufen auf dieser Stufe.
Typische Beispiele sind die Begrüßung eines Mitarbeiters oder unseres Chefs, wenn wir im Büro an ihm vorbeigehen. Oder der Beginn eines Gesprächs mit einem Kunden, wenn wir uns hinsetzen.
Der Smalltalk mit einem Kellner, während wir auf unseren Kaffee warten. Oder mit einem Nachbarn vor unserem Haus.
Die Person gibt nur sehr wenig von sich preis und jeder bleibt in der Konversation geschützt und in einem sicheren Rahmen. Die Kommunikation auf Stufe 1 erlaubt es allen Beteiligten, ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit und des Wohlbefindens zu empfinden, selbst bei einer kurzen Interaktion.
Sie dient als Basis, um zwischenmenschliche Beziehungen zu vertiefen.
Wenn die Konversation jedoch auf dieser Stufe bleibt und wenn man mit dem Partner nicht reden kann, können die Menschen vereinsamen, sich langweilen und fühlen keine Verbindung (mehr) zueinander.
Fehlende Kommunikation in der Beziehung ist eine Ursache und Auswirkung gleichzeitig. Oberflächlicher Austausch ist ein großes Hindernis für eine vertrauensvolle Beziehung.
„Was machst du?“ und „Wie geht es dir?“ haben fast keine inhaltliche Tiefe, aber manchmal sind sie immer noch besser als ein peinliches Schweigen.
Kommunikation, die lange Zeit auf dieser Stufe bleibt, führt zu Langeweile, verursacht Unzufriedenheit und fehlende Kommunikation in der Beziehung.
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Stufe 2: Fakten
Auf dieser Stufe findet auch noch fast keine echte Kommunikation statt. Die Leute tauschen Fakten aus, reden über andere Menschen und enthüllen dabei noch fast nichts über sich selbst. Man gibt nichts von sich preis und holt sich auch im Gegenzug keine Informationen über den anderen ein.
Zu dieser Stufe zählen vielseitigere Unterhaltungen, die wir mit Kollegen führen, denen wir regelmäßig über den Weg laufen.
Oder die längeren Gespräche, die wir mit einem Kellner führen, den wir jeden Tag sehen. Oder mit einem Nachbarn, den wir öfters antreffen.
Es ist immer noch „Smalltalk“, aber er ändert sich häufig oder im Laufe des Gesprächs.
Diese Stufe hat etwas mehr Tiefe als Stufe 1, bietet jedoch immer noch einen geschützten Kommunikationsrahmen. Man braucht keine Angst zu haben, den anderen zu verletzen. Es gibt wenig bis gar kein Risiko, missverstanden zu werden.
Dies trägt dazu bei, eine Grundlage der Sicherheit und des Vertrauens in der Beziehung weiter zu entwickeln.
Du sprichst darüber, was geschieht, aber du offenbarst nicht deine persönliche Meinung zu dem, was passiert.
Männer kommunizieren eher auf dieser Stufe als Frauen, da es Männern oft schwerer fällt, ihre Gefühle auszudrücken.
Stufe 3: Ideen und Meinungen
Auf dieser Stufe beginnt eine gewisse Verständigung. Die Personen beginnen, ihre Ideen, Meinungen und Entscheidungen mitzuteilen, aber die Kommunikation bleibt weiter geschützt.
Dies ist die Stufe, auf der die meisten unserer beruflichen Interaktionen stattfinden. Man spricht über Projekte, Aufgaben und Schwierigkeiten bzw. wie man diese löst.
Informationen über sich selbst gibst du im begrenzten Maße auch preis.
Die Grenze zwischen Stufe 2 und Stufe 3 ist fließend. Die Unterscheidung zwischen banalem Smalltalk und bedeutsameren Inhalten ist nicht ganz klar zu erkennen. Sie kann sich von einer Situation zur nächsten, und sogar von einem Gespräch zum nächsten, ändern.
Was jedoch klar ist, ist das, was auf Stufe 3 (wie auch auf den Stufen 1 und 2) fehlt: Gefühle.
Emotionen sind äußerst wichtige Faktoren für unser Handeln und unsere Kommunikation, aber wir lassen sie im Allgemeinen aus unseren beruflichen und leider auch vielen privaten Gesprächen heraus.
Die Gesellschaft hat uns antrainiert, sachlich und „professionell“ zu bleiben und weniger „Gefühlsduselei“ zuzulassen, weswegen fehlende Kommunikation in der Beziehung eine Folge ist.
Wenn man mit dem Partner nicht reden kann, kann das daran liegen, dass ihr über eure Gefühle schweigt.
Vertrautheit entsteht nur auf dieser Stufe, weil du bereits deine Gedanken und Ideen zum Ausdruck bringst.
Du zögerst nicht, deine eigene Meinung in Worte zu fassen, und dein Gesprächspartner hat eine gute Gelegenheit, dich besser kennen zu lernen.
Diesen Test möchte ich dir an dieser Stelle empfehlen, wenn fehlende Kommunikation in der Beziehung dich plagt:
Stufe 4: Gefühle zu Ideen
Wenn wir nicht über unsere Gefühle sprechen und wenn man mit dem Partner nicht reden kann, bedeutet das keineswegs, dass wir gar keine Gefühle haben – wir sprechen nur nicht über sie. Dabei kann es emotionalen Stress reduzieren und Gespräche wirklich bereichern, wenn du über Gefühle offen sprichst.
Die Kommunikation auf dieser Stufe spiegelt nicht nur deine Meinung wider, sondern auch, was in deiner Seele vor sich geht, wie du über deinen Ehepartner denkst oder wie du über nicht anwesende Menschen fühlst.
Du drückst Frustration, Ärger, Groll oder auch Freude und Begeisterung mit Worten aus.
Die meisten von uns haben das Gefühl, dass andere eine solche emotionale Aufrichtigkeit in der Kommunikation nicht ertragen können. Wir rechtfertigen unsere Zurückhaltung lieber mit der Begründung, dass sie andere verletzen könnte.
Nachdem wir unsere Scheinheiligkeit als edel und dem anderen gegenüber respekterweisend dargestellt haben, geben wir uns mit oberflächlichen Beziehungen zufrieden.
Wenn man mit dem Partner nicht reden kann, könnte diese Oberflächlichkeit eine Ursache für fehlende Kommunikation in der Beziehung sein.
Die Kommunikation auf dieser Stufe 4 erlaubt es, über Gefühle zu sprechen. Sie beschreibt, was in dir vorgeht – wie du über eine Situation, Erlebnis oder andere Person fühlst.
Solche Gefühle stecken in dir und es kann dir schwer fallen, sie einer anderen Person mitzuteilen.
Wenn du in deiner Kommunikation aufrichtig bist, Interesse an den Gefühlen des anderen zeigst und deine eigenen offenlegst, wird die Kommunikation auf dieser Stufe deine Beziehung bereichern und vertiefen.
Du wirst dich respektiert, beachtet, geliebt und geschätzt fühlen.
Du wirst dein Gegenüber sehr viel besser verstehen und das manchmal sonderbare Verhalten richtig einordnen können.
Und du erhältst ein klareres Verständnis von dem, was dein Ehepartner denkt und fühlt.
Stufe 5: Gefühle zueinander
Gespräche der Stufe 5 handeln davon, wie ich mich über dich fühle und wie du dich über mich fühlst, eine der direktesten Formen des zwischenmenschlichen Feedbacks.
Diese Gespräche sind die schwierigsten – weil Feedbackgespräche extrem stressig sein können – und die riskantesten – weil uns oft die Erfahrung fehlt. Dies führt öfters zu unvermeidlichen Fehltritten und Missverständnissen.
Es liegt in der Natur der Sache, dass Gespräche auf der Stufe 5 das Risiko der Peinlichkeit oder Gefahr in sich bergen – daher neigen wir dazu, sie zu vermeiden.
Wenn es sich riskant anfühlt, etwas prekäres auszusprechen, liegt das daran, dass es einen kurzfristigen Preis hat, diese Gefühle auszusprechen. Jedoch: Diese Gefühle NICHT auszusprechen hat einen langfristigen Preis, der unweigerlich mit der Zeit immer höher wird.
Wenn man mit dem Partner nicht reden kann, kann eine Ursache sein, dass wir nicht bereit sind, diesen kurzfristigen Preis zu bezahlen.
Wir müssen uns dem Risiko der Peinlichkeit oder Gefahr stellen – mit Bedacht, nicht voreilig – und auf angemessene Weise über unsere Gefühle reden.
Denn diese Gespräche auf Stufe 5 gehören auch zu den kraftvollsten, die wir führen können, mit dem größten Potenzial zum Lernen und Wachsen.
Auf dieser Stufe entstehen tiefe und authentische Beziehungen.
Du erlebst einen höchst vertrauensvollen Austausch und Verbindung, wenn du emotional offen und ehrlich mit der anderen Person bist.
Wenn wir über Stufe 4 hinausgehen und unsere Gefühle über den anderen mitteilen, können wir ein tieferes Gefühl von beidseitigem Vertrauen und Verständnis erreichen.
In Momenten der Verbundenheit, der emotionalen Tiefe und der gegenseitigen Zuwendung ist ein tiefes Eindringen in die innere Welt des anderen möglich.
>>> Wenn man mit dem Partner nicht reden kann, solltest du versuchen, über deine Gefühle zu sprechen! Das ist das Rezept gegen fehlende Kommunikation in der Beziehung.
Dies ist meist mit einer intensiven Erfahrung verbunden, etwas sehr Intimes. Darüber zu sprechen, hinterlässt einen starken Eindruck bei beiden Ehepartnern und bereichert die Beziehung.
Dem anderen so zu vertrauen, dass du dein Innerstes vor ihm/ihr ausschütten kannst und dich somit verletzlich zu machen, ist ein wertvolles Ziel der ehelichen Kommunikation.
Aufgrund unserer menschlichen Natur kann diese Stufe nie dauerhaft bestehen. Es sollte und wird jedoch Momente geben, in denen wir diese tiefe Stufe der Kommunikation erreichen.
In diesen Momenten empfinden die beiden Personen eine nahezu perfekte und gegenseitige Empathie.
Ich behaupte keineswegs, dass Gespräche auf Stufe 5 einfach sind, aber: Wenn man mit dem Partner nicht reden kann, dann gibt eine Reihe von Schritten, die dir dabei helfen, wirkungsvoll auf dieser Stufe zu kommunizieren und die fehlende Kommunikation in der Beziehung zu verbessern.
Wie du die fehlende Kommunikation in der Beziehung wiederherstellst, wenn man mit dem Partner nicht reden kann
Jetzt kennst du die fünf Stufen der Kommunikation. Welche davon ist dir am vertrautesten?
Wenn du eher auf 1, 2 und 3 stehst, aber 4 und 5 kaum berührst… ist es vielleicht an der Zeit, zu lernen, mehr darüber zu sprechen, wer du als Person bist, und weniger darüber, was du haben oder tun willst.
Na klar, wenn man mit dem Partner nicht reden kann, ist es bestimmt nicht allein deine Schuld.
Doch du solltest an deinen Fähigkeiten arbeiten, um deinen Beitrag zu einer besseren Kommunikation beizutragen: Empathie, Gesprächsführung, Liebe.
Eine dieser Fähigkeiten ist es, genügend Sicherheit und Vertrauen durch eine Anzahl von Gesprächen auf den Stufen 1, 2 und 3 zu entwickeln. Wenn man zu schnell zu tief in eine bestimmte Beziehungsebene oder ein Gespräch vordringt, erzeugt das typischerweise Angst und Stress, was eine echte Kommunikation weiter untergräbt.
Das Ziel ist außerdem nicht immer, auf eine tiefere Stufe zu gelangen und dort zu verbleiben. Es gibt nicht falsche und richtige Stufen. Jede Stufe hat ihre Berechtigung innerhalb des Kommunikationsprozesses.
Der springende Punkt ist, dass wir in der Lage sind, die richtige Stufe zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Weise zu erreichen, um unsere Kommunikationsziele bestmöglich voranzubringen.
Eine weitere wesentliche Fähigkeit ist es, über unsere Gefühle in einer angemessenen Weise zu sprechen, die mit der Kultur konform ist, in der wir leben. In manchen Kulturen ist jedes Eingeständnis von Emotionen völlig unangebracht, und Gefühle müssen mit Sorgfalt und unter Berücksichtigung von Wortwahl, Tonfall und Körpersprache besprochen werden, neben anderen Faktoren.
Wenn man mit dem Partner nicht reden kann, solltest du dich an diese 5 Stufen der Kommunikation in der Beziehung erinnern:
- Floskeln
- Fakten
- Ideen und Meinungen
- Gefühle zu Ideen
- Gefühle zueinander
Spreche mit deinem Partner doch mal über diese wundervolle Themen zum Reden. Wenn man mit dem Partner nicht reden kann und du Fragen oder Kommentare zur fehlenden Kommunikation in der Beziehung hast, kannst du sie mir hier gerne mitteilen.