Grundlagen einer Beziehung: 5 starke Trümpfe [2024]

25. November 2023

Eine himmlische, glückliche Beziehung wünscht sich jeder. Doch was sind die wichtigsten Grundlagen einer Beziehung? In diesem Artikel erhältst du 5 hochwirksame Wege aus der Psychologie, die deine Partnerschaft enorm nach vorne bringen.


Die perfekte Partnerschaft

Zwei Menschen, zwischen denen, wie man so schön sagt, einfach die Chemie zu stimmen scheint.

Ewig haltende Beziehungen...

Seit den 70er Jahren scheint es mit der Langlebigkeit, vielleicht auch mit der Qualität von Partnerschaften, stetig bergab zu gehen, was sich unter anderem darin zeigt, dass immer weniger Menschen sich dazu entscheiden, den Bund der Ehe überhaupt einzugehen.

Und die Ehen, die noch geschlossen werden, gehen signifikant häufiger in die Brüche als früher. So überleben heutzutage circa 35 % nicht mal die ersten 25 Jahre im Bund der Ehe.

Zurecht sollten wir uns also fragen: Was macht eigentlich eine gute Partnerschaft aus? Wie lassen sich ständige Streitereien vermeiden? Wie schützt du dich vor einer toxischen Beziehung?

Schlichtweg: Was sind die Grundlagen einer Beziehung aus der Psychologie?

Aber auch diese Fragen sind wichtig: Wie erschafft man eine dauerhaft harmonische und liebevolle Atmosphäre? Und gibt es vielleicht bestimmte toxische Eigenschaften, durch die jede Beziehung fast schon automatisch zum Scheitern verurteilt ist?

Über letztere Frage hat sich der Forscher John Gottman besonders viele Gedanken gemacht und im Jahre 1986 ein hochinteressantes Experiment durchgeführt.


Ein spannendes Experiment aus der Beziehungs-Psychologie 

Er lud viele Paare einzeln zu sich ins Labor ein und forderte sie dazu auf, ein Gespräch über verschiedene Aspekte ihrer Partnerschaft zu führen.

Während dieser Konversation erhob er durch die Verwendung von Elektroden den Blutdruck, die Produktion der Menge an Schweiß und den Puls der Ehepartner und wertete die Daten nach der Untersuchung aus.

Das Ergebnis war, dass die Ehen der Paare, bei denen die entsprechenden Werte besonders hoch waren, die sogenannten Desasters, einige Jahre später fast alle zerbrochen waren.

Wohingegen die Paare, die ruhig und ohne körperliche Aufregung miteinander kommunizieren konnten, hier als Masters bezeichnet, eine signifikant höhere Zufriedenheit in ihrer Ehe nachweisen konnten.

Ganz klar kann man Menschen in einer Beziehung in zwei Kategorien unterteilen.

Zum einen gibt es die, die immer auf Streit aus sind und nur nach Fehlern in ihrem Partner suchen, ihn wenig wertschätzen und ihm des Öfteren die kalte Schulter zeigen.

Und zum anderen sind da die Menschen, die sich dankbar für die schönen und liebenswerten Seiten ihres Partners zeigen können, und die sich ihm gegenüber wertschätzend und anerkennend verhalten, zum Beispiel, indem sie Interesse an seinen Aussagen zeigen.

Vielleicht hast du ja bereits eine Ahnung, ob du dich und deinen Partner eventuell eher der Master oder Desaster-Kategorie zuordnen würdest. Natürlich sind hierbei auch Abstufungen oder Wechsel zwischen den beiden Arten möglich.


Grundlagen einer Beziehung: So schaffst auch du es!

Die gute Nachricht lautet: Eine glückliche Beziehung ist kein Glück oder zufällig entstanden, sondern fast ausschließlich das Ergebnis von konstanter Arbeit – an der Partnerschaft, vor allem aber auch an sich selbst.

Nun einige Tipps zu Grundlagen einer Beziehung aus der Psychologie, wie du deine Beziehung beobachten, hinterfragen und verbessern kannst.

Grundlagen einer Beziehung

Aus der Psychologie: Grundlagen einer Beziehung


1. Grundlage einer Beziehung: Gemeinsamkeiten finden

Kennst du das Thema Transaktionsanalyse? Es lassen sich darin drei Zustände deines "Ichs" definieren, die man auch wunderbar für die Grundlagen einer Beziehung anwenden kann. 

Beim Eltern-Ich geht es vorwiegend um Dinge, die uns (von unseren eigenen Eltern) beigebracht worden sind.

Es ist also vor allem wichtig, ob wir ähnliche Wert- und Moralvorstellungen vertreten wie unser Partner und im Leben generell an dieselben Dinge glauben.

Das Kind-Ich spricht eher unsere emotionale Seite an. Bereiten euch beiden dieselben Dinge Freude und könnt ihr gut miteinander lachen? All diese Faktoren tragen deutlich zur Zufriedenheit einer Beziehung bei.

Der dritte Ich-Zustand, nämlich das Erwachsenen-Ich, zielt eher darauf ab, ob ihr ähnliche Dinge gelernt habt. Hierzu zählt zum Beispiel, ob du und dein Partner einander als ebenbürtige, intelligente Gesprächspartner anseht oder ob du dich, aufgrund eines anderen Bildungsniveaus, deinem Partner über- oder unterlegen fühlst.

Allgemein gilt hier natürlich: Je mehr Überschneidungen, desto besser die Beziehungszufriedenheit, jedoch gibt es kaum eine Partnerschaft, in denen es gar keine Abweichungen voneinander gibt.

Und warum das nur gut so ist, siehst du im nächsten Punkt der Grundlagen einer Beziehung.


2. Grundlage einer Beziehung: Gegenseitig Freiheiten lassen

Es hat sich herausgestellt, dass es sehr von Vorteil für die Güte einer Beziehung ist, wenn beide Partner einige unterschiedliche Interessen haben und die Leben der beiden Individuen nicht vollkommen miteinander verschmelzen.

Natürlich sollte der Partner immer die wichtigste Bezugsperson sein, dennoch ist es wichtig, sich in einer Partnerschaft nicht zu sehr emotional abhängig voneinander zu machen.

Außerdem erhöht dies auch die Möglichkeiten, sich gegenseitig über das eigene Hobby auszutauschen. Es ist wichtig, zu lernen, nicht bei allem, was sein Partner gerade tut, dabei sein zu wollen und ihm seine Freiräume zu lassen.

Egal, ob du Fan von seinen Aktivitäten bist oder nicht: Du solltest sie zumindest akzeptieren, denn sobald du das Bedürfnis hast, deinen Partner zu verändern, solltest du erst einmal innehalten, reflektieren, was genau dich eigentlich stört und die Problematik dann offen und ehrlich ansprechen.

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3. Grundlage einer Beziehung: Zeige ehrliches Interesse

In den Grundlagen einer Beziehung aus der Psychologie gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Partner aufeinander reagieren können. 

Hierbei geht es vor allem um gezeigte Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, sich mit seinem Partner gemeinsam ehrlich freuen zu können.

Insgesamt lassen sich vier Typen voneinander unterscheiden.

Stelle dir einmal vor, dein Partner erzählt dir, dass er oder sie eine Zusage für einen absoluten Traumjob erhalten hat und ist vor lauter Freude ganz aus dem Häuschen.

In der passiv-destruktiven Rolle würdest du deinen Partner vermutlich komplett ignorieren und vielleicht sogar anfangen, über ein völlig anderes Thema zu reden.

Der zweite Typ, passiv-konstruktiv, würde zwar auf die frohe Botschaft reagieren, allerdings mit ziemlicher Gleichgültigkeit und eindeutigem Desinteresse.

Die dritte Möglichkeit ist, in aktiv-destruktiver Form zu reagieren. In diesem Fall würdest du die Bedeutung der Nachricht deines Partners herunterspielen und vielleicht sogar versuchen, ihm das Ganze schlechtzureden.

Die letzte und mit Abstand beste Methode ist es, aktiv-konstruktiv zu reagieren, nämlich indem du dich aus vollem Herzen mit deinem Partner freust. Dieser Typ ist der einzige, der nicht versucht, das Glück seines Partners zu zerstören.

Gerne kannst du dir an dieser Stelle einmal die Zeit dazu nehmen, eine vergangene und eventuell auch aktuelle Beziehung einmal zu reflektieren.

Mache dir gerne einige Notizen dazu, in welchem der vier Typen du dich und deinen Partner siehst. Häufig verändert sich die Zugehörigkeit zu einem Typen auch über verschiedene Situationen hinweg.

Frage dich, woran es liegen könnte, dass du vielleicht nicht immer dem aktiv-konstruktiven Typ angehörst. Häufig spielen Faktoren wie Eifersucht, Missgunst oder auch die Angst, den Partner zu verlieren, eine wichtige Rolle.

In diesen Fällen ist offene Kommunikation in der Partnerschaft das einzige Mittel, ansonsten wird die Beziehung mit hoher Wahrscheinlichkeit immer unglücklicher und schlussendlich scheitern.


4. Grundlage einer Beziehung: Kommuniziere offen

Kommunikation als der einzige Schlüssel zum Lösen von Problemen.

Viel zu häufig kann man beobachten, dass Probleme im Alltag auftauchen, übergangen und dann einfach totgeschwiegen oder völlig verdrängt werden.

Entweder treffen dann beide Beziehungspartner ein stummes Abkommen, einfach nicht mehr darüber zu sprechen, oder das Thema wird in neuen Konfliktsituationen immer wieder neu aufgewärmt, um den Partner weiter anzustacheln.

Im Gegensatz dazu zeichnen sich glückliche Paare eher dadurch aus, dass sie auch nach einem lauten Streit aufeinander zugehen und ihren Stolz vergessen können, um möglichst schnell wieder Harmonie herzustellen.

Es ist von ungeheurer Wichtigkeit, dass man sich, gerade wenn die Stimmung ohnehin schon gereizt ist, erst recht Zeit dazu nimmt, ein ehrliches Gespräch miteinander zu führen. Stellt euch zum Beispiel diese 100 tiefgehende Fragen zum Kennenlernen und Nachdenken.


Kommunikation zählt zu den wichtigsten Grundlagen einer Beziehung

  • Traue dich, ganz unverblümt deine Gefühle zu benennen und das auszusprechen, was du wirklich denkst. Dabei gilt, dass du auch Dinge sagen solltest, von denen du weißt, dass sie dein Partner vielleicht nicht hören will. Auch wenn die Wahrheit wehtut; ein kurzer schmerzhafter Stich ist immer noch besser als die langen und quälenden Momente, die eine Lüge früher oder später mit sich bringen wird. Außerdem ist eine Beziehung, nachdem einmal das Vertrauen gebrochen ist, oft nur noch schwer oder gar nicht mehr herstellbar.
  • Höre zu, ohne zu unterbrechen. Es ist sehr wichtig, dass ihr in eurer Beziehung einander ausreden lasst. Auch wenn es schwierig ist, ruhig zuzuhören, wenn dein Partner gerade etwas sagt, das dir gegen den Strich geht oder dich sogar wütend macht, solltest du ihm nach Möglichkeit nicht ins Wort fallen. Nachdem er dir seine Sicht der Dinge dargelegt hat, kannst du das Gesagte gerne in einigen Sätzen zusammenfassen und auch gerne nachfragen, ob du bestimmte Aussagen richtig verstanden hast, bevor du deine Meinung präsentierst.
  • Versuche, so gut wie möglich zu verstehen, warum dein Partner denkt, wie er eben denkt, und sagt, was er eben sagt. Sich in jemanden hineinzuversetzen, erfordert ein hohes Maß an empathischen Fähigkeiten, und wenn du diese im Moment noch nicht besitzt, solltest du unbedingt daran arbeiten. Gib dein Bestes, die Gefühle deines Gegenübers nachzuempfinden, und zu sehen, was er gerade braucht (zum Beispiel einen guten Rat, eine klare Ansprache oder einfach nur eine Umarmung). Wenn du dir hier nicht sicher bist, kann es auch sehr helfen, einfach mal nachzufragen, was sich die andere Person gerade von einem wünschen würde. Sprich dabei stets in einem ruhigen und zärtlichen Tonfall zu deinem Partner, auch wenn dieser vielleicht gerade noch sehr aufgeregt ist. Diese Maßnahme hilft ungemein, sein Gegenüber wieder zu beruhigen und das eventuell angeknackste Vertrauen schneller wiederherzustellen.


5. Grundlage einer Beziehung: Nimm deine/n Partner/in an

Akzeptiere, dass du deinen Partner nicht grundlegend verändern kannst. Klar, an einigen Dingen kann und sollte sicherlich jeder von uns arbeiten.

So ist zum Beispiel noch nie jemand daran gestorben, sein Geschirr direkt in die Spülmaschine zu räumen oder ab und zu im Garten zu helfen.

Wer allerdings elementare Charaktereigenschaften seines Partners nicht akzeptieren kann, sollte sich wirklich fragen, ob er diese Beziehung für eine gute Idee hält. Gegen das anzukämpfen, was du an ihm nicht magst, erfordert Unmengen an Energie und Kraft, die du sicherlich besser investieren kannst.

Stattdessen solltest du Schritt für Schritt lernen zu akzeptieren, dass man auch in einer jahrelangen Beziehung unterschiedlicher Meinung sein kann.

Keiner der beiden Partner muss hierbei einen Kompromiss eingehen oder die Ansichten des anderen übernehmen.

Grundlagen einer Beziehung Psychologie


Bonus-Übung aus der Psychologie: Grundlagen einer Beziehung

Halte doch an dieser Stelle einmal kurz inne und frage dich, was die Dinge sind, die dich ganz am Anfang der Beziehung am meisten zu deinem Partner hingezogen haben?

War es vielleicht sein Sinn für Humor, seine Intelligenz, seine Sicht auf die Welt oder vielleicht eine Kombination aus verschiedenen Faktoren?

Ich wette, dass es genau die Dinge sind, die dich bis heute noch an ihm faszinieren, auch wenn dir vieles davon vielleicht mittlerweile gar nicht mehr auffällt.

Mein Rat wäre, dich bewusst einmal auf die zahlreichen positiven Eigenschaften des Partners zu fokussieren, wofür du gerne eine Liste anfertigen kannst.

Im Anschluss daran notierst du alle störenden Eigenschaften und Angewohnheiten und wiegst nun die beiden Seiten gegeneinander ab.  

Frage dich an dieser Stelle ganz ehrlich, ob das, was dich an deinem Partner stört, wirklich so wichtig für die Güte deiner Beziehung ist oder ob du nicht auch einfach mit dieser einen Sache Frieden schließen kannst.

Sowohl dein Partner als auch die Qualität eurer Partnerschaft werden es dir sicherlich danken.


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Dennis Streichert

Seit mehr als 10 Jahren ist Dennis in die wundervolle Welt der Psychologie & Persönlichkeitsentwicklung verliebt. Er hat an der DHBW Mannheim studiert und ist seitdem als Berater tätig. Seine Vision ist es, vielen Menschen zu einem besseren und sinnerfüllten Leben zu verhelfen. Um diese Vision zu verwirklichen, gibt er zahlreiche hochwertige Bücher heraus und veröffentlicht wertvolle Inhalte auf seinem Blog und Podcast. Bereits tausende Menschen durfte er mit seinen Artikeln, Episoden und Büchern inspirieren und bereichern.

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